!Khwa ttu - 2018

San Heritage Center in Capetown, Südafrika

Am Heritage Day 2018 wurde das einzige Kulturzentrum der Welt, das den San geweiht ist, in der Nähe von Kapstadt eröffnet. Die San gehören zu den letzten lebenden Jäger:innen und Sammler:innen dieses Planeten. Sie sind Nachkommen der vorkolonialen Gemeinschaften, die einst im gesamten südlichen Afrika anzutreffen waren. Das Leben hat sich sehr schnell für die San verändert, selten in der Art ihrer Wahl. Sie sind jetzt weitgehend von den Vorteilen des modernen Lebens ausgeschlossen und von der digitalen Welt abgeschnitten. !Khwa ttu ist eine gemeinnützige Gesellschaft, die versucht, diese Nachteile zu beseitigen. Sie setzt sich für die Erhaltung des traditionellen Wissens und die Entwicklung von Fähigkeiten ein, um den San in der modernen Welt erfolgreich zu machen.

Für den Hauptausstellungsraum hat Idee und Klang Audio Design eine 21-kanalige Soundscape realisiert. Sie spiegelt den akustischen Lebensraum der San wieder, die Kalahari Wüste, die sich von Südafrika über Namibia bis Botswana erstreckt. Dazu sind wir vorgängig in die Kalahari Wüste gereist um spezielle 3D Soundfield Aufnahmen zu machen. Wir verwendeten dazu unser neues ORTF-3D Outdoor Set von Schöps mit einem Sonosax SX-R4+ Recorder. Aufgenommen wurden verschiedenste Naturklänge, von den stillen Atmosphären der Steppe, über verschiedenste Windklänge bis hin zu Sounds der diversen Tiere bei Tag und bei Nacht. Im Vordergrund standen aber auch Aufnahmen von den San selbst: ihre sehr spezielle Sprache mit den diversen Klicklauten, aber auch die Klänge ihrer täglichen Aktivitäten beim präparieren von Werkzeugen, beim Kochen oder auf der Jagd. Auch Rituale wie nächtliche Healing Sessions ums Feuer hatten wir aufgezeichnet und in der Ausstellung reproduziert.

Machen Sie sich selbst auf Tour und entdecken Sie die Ausstellung im digitalen 3D Matterport Rundgang. Mehr über unsere Arbeit mit 3D-Klang hier.

Credits

Kurator: Dr. Chris Low
Ausstellungs Design: Jos Thorne
Technische Planung: Digital Fabric
Fotos: Michael Daiber